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Helsingør – Die Stadt an der Meerenge zwischen Dänemark und Schweden

Helsingør ist eine Stadt, die an der schmalsten Stelle des Öresunds, an der Nordspitze der Insel Seeland, liegt und knapp 48.000 Einwohner hat. Nur 60 km von der Hauptstadt Kopenhagen entfernt, hat Helsingør heute einen sehr bekannten Hafen, denn von hier aus kann man mit der Fähre direkt nach Schweden in die Partnerstadt Helsingborg übersetzen. Der Name der beiden Städte leitet sich wahrscheinlich vom Wort „helsing“ ab, was sich mit „Hals“ übersetzen lässt und sich auf die schmale Meerenge zwischen Helsingborg und Helsingør bezieht. Im Laufe der Geschichte haben sich zwischen den beiden Städten viele Kriege abgespielt: So hatte Dänemark Helsingborg sechsmal an die Schweden verloren und genauso oft auch wieder zurückerobert; im Jahre 1710 allerdings verlor Dänemark Helsingborg endgültig an die Schweden. Helsingør besaß hingegen die Kontrolle über den Sundzoll, der von passierenden, nichtdänischen Schiffen an den dänischen König gezahlt werden musste und der Stadt zu großem Reichtum verhalf. Als der Sundzoll im Jahre 1857 abgeschafft wurde, entwickelten sich neue Einnahmezweige, der Hafen und die Industrie wurden ausgebaut, der Handel nahm zu und die Einwohnerzahlen verdoppelten sich. Heutzutage sind Helsingør und Helsingborg moderne Städte und zudem die ältesten Partnerstädte der Welt.

Die Stadt mit einem der besterhaltenen Stadtkerne Europas

Als 1427 der Öresund-Zoll (dänisch: Øresundstolden) von König Erik von Pommern eingeführt wurde, entwickelte sich der kleine Fischerort Helsingør zu einem bedeutsamen Ort mit Vollziegel-Häusern und einem prächtigen Schloss. König Erik war im 14. Jahrhundert wahrscheinlich auch für den Stadtplan verantwortlich, der noch heute im alten Teil der Stadt gesehen werden kann. Der Plan besteht aus einem Gitter aus 3 Straßen, die parallel zu den Küsten verlaufen und 4 Straßen, die im rechten Winkel dazu liegen. Der Dom Sankt Olai passt jedoch nicht in dieses Muster, denn dieser stammt aus dem 12. Jahrhundert, also noch vor Einführung des Stadtplans. Sehenswert sind besonders der riesige Altar und die Fresken im Inneren des Doms.

Heutzutage verfügt Helsingør über eine der am besten erhaltenen Stadtkerne Europas, denn nur in wenigen anderen Städten gibt es so viele schön restaurierte Häuser, wie zum Beispiel die 1577 erbaute „Alte Apotheke“ oder den 1520 erbauten „Richterhof“. Die Haupteinkaufsmeile ist die Fußgängerstraße Stengade, die von vielen alten Fachwerkhäusern umsäumt ist und an der man verschiedene Geschäfte, Boutiquen, gemütliche Cafés und Restaurants findet. Besonders schön ist auch die kleine mittelalterliche Straße Gammel Færgestræde, die sich zwischen der Strandgade im Süden und der Fußgängerzone um die Stengade erstreckt und bis zur Hafenpromenade führt.

Schloss Kronborg – Schauplatz von William Shakespeares Hamlet

Die wohl bedeutendste Sehenswürdigkeit der Region stellt inzwischen das Schloss Kronborg dar, das als Schauplatz des Dramas Hamlet von William Shakespeare berühmt wurde und am 30. Novemer 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Es liegt mit seinen mächtigen Gemäuern unweit des Fährhafens, auf einer kleinen Halbinsel über der Stadt. Nachdem hier 1420 die erste Festung entstand, wurde diese immer wieder erweitert und ausgebaut, ursprünglich, um den Handel und das Militär auf dem Öresund zu kontrollieren. 1629 brannte Schloss Kronborg fast vollständig ab, jedoch wurde der ursprüngliche Zustand im Auftrag von König Christian IV.  bis 1639 wieder hergestellt.

Nicht weit vom Schloss Kronborg entfernt befindet sich noch ein weiteres kleines Schlösschen, nämlich Marienlyst, das 1588 mit der Absicht gebaut wurde, als Lustschloss für das Königspaar zu dienen, wofür es jedoch nie genutzt wurde. Bis 1760 war das Schloss eine einfache Rotunde, wurde dann jedoch vom französischen Architekten Nicolas-Henri Jardin ausgebaut und mit Stilelementen klassizistischer Kunst versehen. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Kunstgalerie und ein Museum.

Ein weiterer interessanter Ort in Helsingör ist die Kulturwerft (Kulturværftet), die ein Museum, eine Bibliothek, einen Theatersaal und eine Restaurant sowie Café bereit hält.

Wandmalereien erzählen die Stadtgeschichte

Eine spannende Sehenswürdigkeit sind sicherlich auch die Wandmalereien in Helsingør, wovon zwei in der Altstadt vorkommen, die die Geschichte der Stadt auf eine andere Weise erzählen. Die italienischen Künstler Lara Atzori und Piercarlo Carella haben in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum, der Kathedrale und der St. Mariæ Kirche die zwei Wandmalereien in der Stadt erstellt. Die Bilder erzählen Geschichten von dem damaligen Reichtum durch den Sundzoll und all den verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten, die in die Stadt kamen. Die Malereien sollen jedoch nicht nur die Vergangenheit zeigen, sondern sind auch als zeitgenössischer Kommentar zu verstehen, sodass auch heutige Bewohner auf den Bildern zu entdecken sind.

Am Helsingører Busbahnhof ist eine weitere Wandmalerei zu finden, die vom Leben im Meer ("Das Leben im Sound") erzählt. Zudem findet man auf dem Kai Kongekajen eine große, bunte Fischskulptur, die aus Meeresmüll gebaut wurde.

Insgesamt gibt es 4 Wandmalereien in der Stadt zu entdecken:

  • "Der Sund Zoll" auf dem Giebel des Sct. Anna Gade 4 gebildet, direkt an der Kathedrale Skt. Olai
  • "Das Mittelalter" an der Wand an der Ecke der Kirkestræde und Hestemøllestræde dargestellt
  • "Die Werft Zeit" in zwei großen Malereien bei Allegade 7 und Kongensgade 23 gebildet, direkt gegenüber dem Tor zur ursprünglichen Helsingør Werft, heute die KulturWerft.
  • “Das Leben im Sound“ am Helsingører Busbahnhof, Jernbanevej 3, 3000 Helsingør

Attraktionen:

Kronborg Slot

Als Handlungsort in Shakespeares berühmten Drama "Hamlet" wurde die Festung Kronborg weltbekannt, außerdem stellt der Bau ein bedeutendes Monument der Renaissance und des Barock dar. Mittlerweile gehört das Schloss seit dem Jahr 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe. Noch heute wird es von der dänischen Königsfamilie zu repräsentativen Aufgaben genutzt, auch kann in den Kasematten unter der Festung einer der bedeutendsten dänischen Sagenfiguren ein Besuch abgestattet werden: Holger Danske. Dieser legendäre Krieger soll auf seinen Feldzügen unbesiegt gewesen sein und kehrte nur deshalb eines Tages nach Dänemark zurück, weil ihn großes Heimweh geplagt haben soll. Nach seiner Ankunft soll er in einen tiefen Schlaf gefallen sein, aus dem er, der Sage nach, erst wieder erwachen wird, wenn Dänemark von einem Feind ernsthaft bedroht wird.